Die Informationen auf dieser Seite sind auch in einem eBook der Patienten-Akademie enthalten, in dem spezielle Formen von Untersuchung des Herzens beschrieben werden.
Sie bekommen die Version dieses eBooks (Band 13 der eBook-Reihe) für die Ansicht auf einem
Der Blutdruck des Menschen ist keine feste Größe, die stets gleich wäre. Die Höhe des Blutdruckes schwankt und ist beispielsweise bei körperlichen Anstrengungen und bei Aufregungen höher als in körperlicher Ruhe oder im Schlaf. Bei einem Arztbesuch sind viele Menschen aufgeregt und haben daher einen erhöhten Blutdruck („Weißkittel-Hochdruck“).
Um zu überprüfen, wie der Blutdruck unter alltäglichen Bedingungen ist und ob der beim Arzt erhöhte Blutdruck nicht vielleicht eine „situationsbedingte Ausnahme“ war führt man eine Blutdruckmessung über 24 Stunden durch. Hierbei wird der Blutdruck in Abständen von 20 Minuten gemessen und in einem Aufzeichnungsgerät festgehalten.
Dabei werden nicht nur die Ergebnisse der einzelnen Messungen aufgezeichnet, sondern auch die Mittelwerte während des Tages und der Nacht. Aus den Einzelmessungen erkennt der Arzt, bei welchen Gelegenheiten und zu welchen Tageszeiten der Blutdruck erhöht ist und ob es zu der normalerweise immer eintretenden Blutdruckabsenkung während der Nacht kommt. Aus diesen Mittelwerten kann der Arzt besser als aus einzelnen Blutdruckmessungen erkennen, ob der Blutdruck erhöht oder normal ist.
Auch bei der Behandlung der Hochdruckkrankheit ist die 24-Stunden-Blutdruckmessung wichtig.
Hier kann der Arzt durch den Vergleich der Auswertungen vor und während der Behandlung erkennen, ob die Medikamentenbehandlung ausreichend ist. Bei einigen Menschen, z.B. Diabetiker oder Menschen mit Nierenerkrankungen, hängt das Risiko von Begleiterkrankungen (z.B. Durchblutungsstörungen durch Verengungen der Blutgefäße) stark von der Höhe des Blutdruckes ab. Bei diesen Menschen muß der Blutdruck besonders streng behandelt werden, um Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu verhindern. Auch hier liefert die 24-Stunden-Blutdruckmessung bessere Erkenntnisse über den Tagesverlauf des Blutdruckes als wiederholte Einzelmessungen durch den Arzt oder den Patienten selber.
Abb. 1 |
Um den rechten oder linken Oberarm wird eine Blutdruckmanschette angebracht, auf der Brust werden 2 – 4 EKG-Elektroden aufgeklebt. Blutdruckmanschette und EKG-Elektroden werden an ein Aufzeichnungsgerät angeschlossen, daß ebenso wie ein tragbarer Kassettenrekorder (Walkman®) entweder mit einem Gürtel um die Hüfte gebunden oder wie eine Tragetasche umgehängt wird.
Das Gerät bläst während der Tageszeiten alle 20 Minuten die Blutdruckmanschette auf und mißt den Blutdruck; während der Nachtzeiten wird etwa alle 30 Minuten gemessen.
Die Aufzeichnung erfolgt über 24 Stunden.
Der Patient erhält bei der Anlage des Gerätes ein Protokoll, in das er alle seine täglichen Aktivitäten eintragen soll, damit der Arzt im Nachherein erkennen kann, welchen Einfluß die verschiedenen Tätigkeiten auf den Blutdruck haben.
Zur Auswertung wird ein Protokoll ausgedruckt, das nicht nur die einzelnen Meßergebnisse, sondern auch die Mittelwerte der Tages- und Nachtwerte enthält.
Die Untersuchung ist vollkommen schmerzlos.
Das regelmäßige Aufblasen der Blutdruckmanschette belästigt zu Beginn der Untersuchung ein wenig, man gewöhnt sich aber schnell daran. Auch die nächtlichen Messungen stören den Schlaf nicht.
Die Untersuchung ist vollkommen harmlos und ohne Komplikationen.
Man darf das Aufzeichnungsgerät nicht in explosionsgefährdeten Umgebungen (z.B. in Räumen, in denen brennbare Gase frei werden können) tragen.
Abb. 2 |
Ein über alle Messungen des Tages gemittelter Blutdruckwert von mehr als 130/85 mm Hg zeigt an, daß der Blutdruck erhöht ist und behandelt werden muß.
Abb. 2 |
Normalerweise sinkt der Blutdruck während der Schlafenszeit nachts ab (Abb. 2).
Wenn es während der Nachtzeiten nicht zu dem normalen Absinken des Blutdruckes kommt kann dies beispielsweise ein Hinweis darauf sein, daß eine Nierenerkrankung Ursache des erhöhten Blutdruckes ist.
Abb. 4 |
Die Betrachtung der Einzelmessungen zeigt beispielsweise an, daß es zu bestimmten Zeiten zu plötzlichen Abfällen und Anstiegen des Blutdruckes kommt (Abb. 2).
Und schließlich sehen Sie in Abb. 3 die Langzeit-Blutdruckmessung eines Menschen mit Hochdruckkrankheit. Sie erkennen sofort, daß der Blutdruck während der gesamten Aufzeichnung stark erhöht ist und daß die nächtliche Blutdruckabsenkung fehlt.