Kontrast-Echokardiographie

Die Informationen auf dieser Seite sind auch in einem eBook der Patienten-Akademie enthalten, in dem alle Formen der Ultraschalluntersuchung des Herzens beschrieben werden.

Sie bekommen die Version dieses eBooks (Band 7 der eBook-Reihe) in verschiedenen Formaten:


Prinzip

Kontrast-Echo

Abb. 1

Im „normalen“ Echokardiogramm ist Blut nicht sichtbar. Durch die Injektion spezieller Ultraschall-Kontrastmittel kann man das normalerweise unsichtbare Blut im Echokardiogramm sichtbar machen. Das mit dem Kontrastmittel angefärbte Blut ist auf dem Echo-Bildschirm als weißes „Schneegestöber“ zu sehen (Abb. 1).

Die Untersuchung wird zur Klärung von 2 Fragestellungen durchgeführt:

Durchführung

Die Kontrastmittelgabe erfolgt im Rahmen einer normalen Ultraschalluntersuchung.

Das Kontrastmittel wird dabei durch eine Kanüle eingespritzt, die in eine Vene des rechten oder linken Armes eingeführt wird.

Um die Druckverhältnisse innerhalb des Herzens so zu verändern, daß Blut (und damit Kontrastmittel) gezwungen wird, durch eventuell vorhandene Löcher in den Trennwänden zu fließen muß man manchmal kurz nach der Einspritzung des Kontrastmittels bestimmte Atemtechniken durchführen (z.B. schnelles Ein- und Ausatmen, Preßatmung).

Was merkt man?

Nichts.

Was kann passieren?

Wenn man „einfaches geschütteltes“ Kontrastmittel verwendet kann nichts geschehen, denn die Flüssigkeit, die man verwendet ist in der Regel einfache Kochsalzlösung, in die man etwas Luft einschüttelt.

Die Menge der eingeschüttelten Luft ist so gering, daß man davon nichts bemerkt und daß keinerlei Komplikationen zu erwarten sind.

Wenn man eiweißhaltige Spezialkontrastmittel benutzt können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten. Solche Komplikationen treten aber nur äußerst selten auf.

Ergebnisse

Bild Kontrast-Echo

Abb. 2
Passage des Kontrastmittels durch das rechte Herz (links) in die linke Vor- und Hauptkammer (rechts)

Sehen Sie in Abb. 2 die linke Hauptkammer, wie sie durch das weiße Schneegestöber des Kontrastmittels sichtbar gemacht wurde. Ohne dieses Kontrastmittel hätte man einen Hohlraum (Herzkammer) gesehen, dessen Größe und Pumpfunktion aber nicht ausreichend gut hätte beurteilt werden können.

In Abb. 3 sehen die Passage des Kontrastmittels durch die rechte Hauptkammer in einer anderen Echotechnik (M-Mode-Echo).

Bild Kontrast-Echo M-Mode

Abb. 3

Das Kontrastmittel erkennt man an den schwarzen Strichen und Punkten in der rechten Hälfte des Bildes oben. Ein Loch in der Vorkammerwand würde man daran erkennen, daß im unteren Teil des Bildes („LA“) ebensolche schwarzen Strukturen auftreten.

In Abb. 4 sehen Sie ein Bild, das ich Dr. Mark Kittleson, Kalifornien verdanke.

Bild Vorhodseptumdefekt

Abb. 4
LA = Linker Vorhof, LV = linker Ventrikel

Es zeigt (Pfeil), wie das Kontrastmittel durch eine Loch in der Trennwand zwischen den beiden Vorkammern vom rechten in den linken Vorhof fließt. Die Existenz eines solchen Loches (Vorhofseptumdefekt) ist mit einem solchen Bild bewiesen, man muß jetzt mit weiteren Untersuchungen (z.B. einer Herzkatheteruntersuchung) klären, wie groß dieses Loch ist, wieviel Blut hindurch fließt und was man tun kann, um das Loch zu verschließen (Man muß nicht jedes Loch verschließen, das hängt davon ab, wieviel Blut hindurch strömt und welche Belastung dieses zusätzliche Blut für den Kreislauf bedeutet).