Schwindel

Was bedeutet Schwindel

„Schwindel“ wird von den Betroffenen sehr unterschiedlich empfunden:

„Der Boden schwankt unter den Füssen“, „alles dreht sich“, man hat das „Gefühl, zu einer Seite zu fallen“ oder man man „geht unsicher als sei man betrunken“.

Schwindel wird meistens als bedrohlich und beängstigend empfunden, obwohl er meistens harmlos ist und oft von allein wieder aufhört.

Es gibt aber auch gefährliche Ursachen. Die Gefahren resultieren dabei nicht nur aus der zugrunde liegenden Krankheit (z.B. Durchblutungsstörungen des Gehirns bei bestimmten Herzrhythmusstörungen), sondern auch aus der Situation, in der der Schwindel auftritt (z.B. bei Autofahren oder wenn man an der Bahnsteigkante steht, wegen des Schwindels auf die Schienen fällt und die Eisenbahn kommt). Bei häufiger auftretenden Schwindel sollte man daher immer zum Arzt gehen.

Schwindel ist (bei älteren Menschen häufiger als bei jüngeren) ein häufiges Symptom. 5 - 10% aller Menschen, die zum Hausarzt gehen klagen darüber.

Wodurch kann Schwindel verursacht werden?

Schwindel hat etwas mit dem Gleichgewicht zu tun. Verschiedene Organe sind beteiligt:

Die Augen, mit denen man erkennt, ob man steht oder liegt, die Ohren, mit denen man wahrnehmen kann, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, die Gleichgewichtsorgane im Inneren der Ohren, das Tastempfinden in Haut, Gelenken und Muskeln und das Nervensystem, das die Informationen aus den verschiedenen Sensoren zum Gehirn leitet. Und schließlich sind auch Herz und Kreislauf beteiligt, die dafür sorgen, daß alle Teile des Gehirn ausreichend mit Blut versorgt werden.

Das Gehirn ist die zentrale Sammelstelle für die Informationen aus den verschiedenen Sensoren. Aus diesen Informationen „berechnet“ das Gehirn, in welcher Lage im Raum sich der Körper befindet: Steht der Körper z.B. aufrecht oder schräg, liegt er auf dem Rücken, dem Bauch oder auf der Seite usw..

Normalerweise passen die Informationen der verschiedenen Sensoren gut zusammen. Es kann aber z.B. sein, daß die Augen sehen, daß der Körper aufrecht und gerade steht, das linke Gleichgewichtsorgan im Innenohr diese Information bestätigt, das rechte aber aufgrund einer Funktionsstörung meldet, daß der Körper auf der Seite liegt. In diesen Fällen kommt das Gehirn durcheinander und kann nun nicht mehr richtig entscheiden, in welcher Position sich der Körper nun wirklich befindet. Hieraus resultiert dann das Empfinden von „Schwindel“.

Und schließlich kann die Ursache des Schwindels auch im Gehirn selber liegen, das die verschiedenen Sinneseindrücke nicht mehr richtig verarbeiten kann. Ursache hierfür können z.B. Durchblutungsstörungen des Gehirns sein, wenn Nährstoffe fehlen oder Medikamente die Hirnfunktion beeinträchtigen. Auch seelische Ursachen können Schwindeln auslösen.

Schwindel führt dazu, daß wir uns unsicher fühlen. Gehen und Stehen fallen schwer. Häufig kommen weitere Beschwerden hinzu, zum Beispiel Schwitzen, Übelkeit oder Erbrechen. Auch Seh- oder Hörstörungen sind möglich.

Schwindel kann also viele verschiedene Ursachen haben, die man weiter abklären muß.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Die Abklärung von Schwindel ist kompliziert und erfordert in der Regel verschiedene Fachdisziplinen: Neurologen, HNO-Arzt, Orthopäden, Kardiologen, Röntgenologen oder einen Endokrinologen, der sich um bestimmte Stoffwechselvorgänge kümmert. Die folgenden Untersuchungen sind möglich:

Oft lässt sich schon nach Anamnese und körperlicher Untersuchung sagen, was den Schwindel auslöst. Selten sind zusätzliche technische Untersuchungen oder die Überweisung an einen Spezialisten notwendig.

Was sind die Ursachen für Schwindel?

Bei etwa der Hälfte der Betroffenen findet der Arzt keine körperliche Ursache. Die häufigsten Ursachen sind dann:

Seltenere Ursachen für Drehschwindel sind:

Wie kann man Schwindel behandeln?

Schwindel ist, wie schon gesagt unangenehm. Er beeinträchtigt zudem oft den Alltag. Er ist aber nur selten gefährlich.

Häufig ist keine Behandlung erforderlich. Der Körper gewöhnt sich von allein langsam an den Schwindel. Dann hören die Beschwerden auf.

Medikamente gegen Schwindel sollten Sie, wenn überhaupt, nur kurzzeitig einnehmen. Sie können zwar vorübergehend die Beschwerden lindern. Aber nur ohne Medikamente kann sich der Körper langfristig an den Schwindel anpassen.

Bei einigen Schwindelarten lassen sich Beschwerden gezielt verbessern:

Was Sie selbst tun können

  • Ist der Schwindel neu aufgetreten, dauert länger an oder ist sehr heftig: Suchen Sie Ihren Hausarzt auf
  • Schildern Sie Ihren Schwindel und weitere Beschwerden so genau wie möglich. Der Arzt kann oft schon aus Ihrer Beschreibung auf die Ursache schließen.
  • Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und Geduld zu haben. Der Schwindel hört meist von allein wieder auf.
  • (Dieser Artikel basiert auf Informationen der Website „https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/schwindel“, einem Service des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung)