= Graphische Darstellung der Herztöne und der Herzgeräusche
Leider ist diese Untersuchung vollkommen aus der Mode gekommen, es gibt nicht einmal Geräte, um sie durchzuführen. Dennoch war diese Untersuchungstechnik eine der wichtigsten Möglichkeiten, um jungen Kardiologen das Verständnis von Herzfehlern anhand eines Geräusches zu lehren. Und (Entschuldigung!) das ist der Grund dafür, daß viele Kardiologen sich mit der Untersuchung von Herzklappenfehlern nicht mehr auskennen, sie benötigen dazu viel Technik. (Ihr Kardiologe ist von dieser Kritik natürlich ausgenommen.)
Herzklappenfehler oder angeborene Herzfehler machen sich in typischen Herzgeräuschen bemerkbar; hören Sie z.B. in Audio 4 das Geräusch einer verengten Herzklappe (1. Teil des Geräusches in Echtzeit, 2. Teil 2:1 gedehnt).
Die Phonokardiographie macht diese Herzgeräusche sichtbar. Dazu werden die Geräusche mit einem speziellen Mikrophon von der Brustwand abgeleitet und in einem Aufzeichnungsgerät in Form von Kurven abgebildet.
Das menschliche Gehör kann die verschiedensten Schallfrequenzen gleichzeitig wahrnehmen und ein Geräusch dann im Hörzentrum „zerlegen“ und analysieren, sodaß sein Charakter erkannt wird: hoch- oder tieffrequent, rauh oder weich, musikalisch, kratzend usw.. Ein Phonokardiographiegerät kann das natürlich nicht und daher filtert es das aufgenommene Geräusch in verschiedene Frequenzen, die in Form mehrerer Kurven dargestellt werden. Hohe Frequenzen werden in einer Kurve abgebildet, tiefe Frequenzen in einer anderen. Auf diese Weise kann der Arzt sehen, ob es sich um ein hoch- oder tieffrequentes Geräusch usw. handelt.
Das Gerät „zerlegt“ das Herzgeräusch in verschiedene Frequenzbereiche und stellt die tiefen, die hohen und die mittleren Frequenzen in gesonderten Kurven dar. Phonokardiogramme werden dazu benutzt, um die spezielle Form der Herzgeräusche bildlich darzustellen, damit der Arzt aus dieser Geräuschform erkennen kann, um welchen Herzfehler es sich handeln könnte.
Man benutzt eine Phonokardiogramm auch, um den Verlauf von Herzgeräuschen aufzuzeichnen. So kann man anhand eines Phonokardiogramms erkennen, ob sich ein Herzgeräusch im Laufe der Jahre verändert hat.
Der Patient liegt auf einer Liege in einem stillen Raum. Hand- und Fußgelenke werden an EKG-Elektroden angeschlossen. Das Herzschallmikrophon wird auf bestimmten Stellen der Brust- wand aufgesetzt. Während der Patient kurz die Luft anhält (damit keine Atemgeräusche aufgezeichnet werden) werden die Schallkurven auf einem Papierstreifen registriert.
Vollkommen schmerzlos.
Keine Komplikationen.