Herzrhythmusstörungen

(auch als ausdruckbare Broschüre, als PDF zur Ansicht auf dem Bildschirm Ihres Computers, padBook, kindle-Version und phoneBook erhältlich)

Vorwort

Herzstolpern sind diejenigen Beschwerden, deretwegen Menschen am häufigsten einen Kardiologen zu Rate ziehen. Die Hälfte aller Anfragen, die wir über das Internet erhalten beziehen sich auf diese Problematik und viele Menschen, die ihren Arzt in der Praxis besuchen suchen Rat zu Herzstolpern.

Die Betroffenen fühlen sich durch ein oft abends und nachts auftretendes Herzklopfen und Herzstolpern in ihrer Existenz bedroht und empfinden die Angst, dass das Herz jeden Moment stehen bleiben könnte und dass sie dann sterben müssten.

Wenn solche Menschen zu uns kommen haben Kardiologen 2 Aufgaben:

  • Sie müssen zunächst herausfinden, warum die Betroffenen Herzklopfen und Herzstolpern empfinden. Dazu benutzen sie verschiedene EKG-Untersuchungen (z.B. Ruhe-, Belastungs- oder Langzeit-EKG). In vielen Fällen wird sich dabei heraus stellen, dass die Menschen Herzklopfen empfinden, dass aber während dieser Phasen vermeintlich unregelmäßigen Herzschlages ein vollkommen regelmäßiger Herzschlag vorliegt. In anderen Fällen werden sie Unregelmäßigkeiten des Herzschlages, also Herzrhythmusstörungen finden.

Es gibt zahlreiche solcher Herzrhythmusstörungen. Jeder von uns hat sie, denn ein biologisches Organ arbeitet niemals so präzise und gleichmäßig wie ein technischer Motor. Alleine schon aus der Tatsache, dass jeder von uns solche Herzrhythmusstörungen hat können Sie lernen, dass sie keineswegs immer eine tödliche Bedrohung darstellen. Viele Rhythmusstörungen sind nichts anderes als elektrischer Unsinn des Herzens, der uns belästigt, aber nicht umbringen wird. Trotzdem kennen Sie selber und die Kardiologen natürlich auch Menschen, die an solchen Herzrhythmusstörungen gestorben sind. Die Angst, die Sie wegen solchen Herzstolpern empfinden ist also sicherlich gerechtfertigt.

Wenn Ihr Arzt in Ihrem EKGs also Rhythmusstörungen registrieren muß er klären, ob diejenigen Rhythmusstörungen, die Sie persönlich betreffen harmloser elektrischer Unsinn des Herzens oder tatsächlich eine tödliche Bedrohung sind.Sie als Betroffener werden kaum die Möglichkeit haben, diese Unterscheidung zu treffen, denn viele der vollkommen harmlosen Rhythmusstörungen verursachen sehr unangenehme und bedrohlich wirkende Beschwerden.

Dagegen verlaufen viele der wirklich bedrohlichen Störungen ohne bedeutsame Beschwerden und machen sich erst durch einen Herzstillstand „bemerkbar“. Wenn Sie selber schon nicht in der Lage sind, den Unterschied zu erkennen:

Wie kann man die wirkliche Gefahr von Herzrhythmusstörungen feststellen?

  • Dies ist die 2. Aufgabe der Kardiologen. Sie müssen nämlich nach Gründen suchen, warum diese Rhythmusstörungen auftreten. Gründe sind beispielsweise organische Herzkrankheiten, also beispielsweise eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels, ein früher vielleicht unbemerkt abgelaufener Herzinfarkt, eine Herzmuskelschwäche oder ein Herzklappenfehler. Vereinfacht gesagt gilt, dass Herzrhythmusstörungen, die ein organisch krankes Herz betreffen bis zum Beweis des Gegenteils als gefährlich anzusehen sind, gleichgültig, ob der Betroffene Beschwerden bemerkt oder nicht. Die Suche nach solchen organischen Herzkrankheiten erfordert neben den oben schon genannten verschiedenen EKGs oft auch noch andere Untersuchungstechniken wie Ultraschall- oder Herzkatheteruntersuchungen.

Am Ende einer solchen „Herzrhythmusstörungs-Diagnostik“ steht die Antwort auf die Frage, ob die Rhythmusstörungen harmloser elektrischer Unsinn des Herzens oder eine tödliche Bedrohung darstellt. Aus der Antwort auf diese Frage ergibt sich auch, ob man Ihre Herzrhythmusstörungen behandeln muss, um Ihr Leben zu retten oder ob man behandeln kann, um die Rhythmusstörungen zu beseitigen und Ihr Leben damit angenehmer zu machen.

Sie finden hier viele Informationen, die Ihnen vielleicht dabei helfen, dieses Phänomen zu verstehen und besser damit umzugehen. Die Lektüre dieser Informationen sollte aber keinesfalls ein Ersatz für ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen sein, die Ihnen viele Dinge erklären können, die Sie persönlich betreffen und die in einer solchen Broschüre vielleicht zu kurz behandelt werden.

Herzrhythmusstörungen

= Unregelmäßigkeiten des Herzschlages

Einteilung

Elektrik des HerzensEKG-Prinzip Normalerweise ist der Herzschlag regelmäßig. In der Nähe des Daches des rechtes Vorhofes befindet sich ein Nervenknötchen (= Sinusknoten), das in regelmäßigen Abständen elektrische Impulse bildet. Der Sinusknoten ist über Nervenbahnen an Gehirn und verschiedene Sensoren im Körper „angeschlossen“, die die Geschwindigkeit seiner Impulsbildung beeinflussen können. Daher steigt bei Aufregung und Anstrengung der Herzschlag an und fällt in Ruhe und während des Schlafes ab. Vom Sinusknoten aus breiten sich die elektrischen Impulse über Leitungsbahnen über die beiden Vorkammern aus (= sinoatriale Bahnen). Wenn die Impulse die Muskulatur der Vorkammern erreichen reagiert diese mit einer Zuckung und es kommt zu einem Pumpschlag der Vorkammern. Man erkennt dies im EKG an einer kleinen Welle (P-Welle).

Sehen Sie im Film links den Ablauf einer normalen elektrischen Erregung des Herzens.

An der Grenze zwischen den Vor- und Hauptkammern vereinigen sich die sinoatrialen Bahnen in einem großen Knötchen (av-Knoten). Hier werden die elektrischen Impulse um ca. 150 milliSekunden abgebremst und aufgehalten. Vom av-Knoten aus laufen die Impulse in eine dicke Leitungsbahn (HIS-Bündel), die sich in den rechten und linken „Schenkel“ aufteilt. Diese „Schenkel“ verzweigen sich immer weiter und am Ende dieser Erregungsleitungsbahn gelangt eine feinste Leitungsfaser an jede einzelne Herzmuskelzelle. Wenn die Herzmuskelzelle vom elektrischen Impuls erreicht wird reagiert sie mit einer Zuckung. Die Erregung der großen Muskelmasse der Hauptkammern erkennt man im EKG an einer hohen Zacke (QRS-Komplex, siehe Broschüre „EKG“). Wenn alle Herzmuskelzellen der Herzkammer gleichzeitig zucken entsteht ein Herzschlag. Die Aufgabe des elektrischen Systems des Herzens besteht also darin, das Herz regelmäßig mit der erforderlichen Frequenz schlagen zu lassen und dafür zu sorgen, daß die elektrischen Impulse jede Herzmuskelzelle in einer zeitlich genau abgestimmten weise zu erregen. Jede Störung der Regelmäßigkeit des Herzschlages bezeichnet man als Herzrhythmusstörung.

Wie die nachfolgend beschriebenen Herzrhythmusstörungen aussehen lernen sie später im Kapitel „Aussehen der einzelnen Herzrhythmusstörungen im EKG“.

Man unterteilt Herzrhythmusstörungen (= Arrhythmien) in Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen.

Bei den Erregungsbildungsstörungen unterscheidet man

Bradykarde Herzrhythmusstörungen

(führen zur Verlangsamung des Herzschlages)

Sinusbradykardie

Die normale Herzfrequenz liegt zwischen 60 – 100 Schläge/min. Arbeitet der Sinusknoten langsamer als 60/min spricht man von Sinusbradykardie (Bradykardie = Verlangsamung).

Tachykarde Herzrhythmusstörungen

(führen zur Beschleunigung des Herzschlages)

Sinustachykardie

Schlägt der Sinusknoten schneller als 100/min spricht man von Sinustachykardie.

Arrhythmische Herzrhythmusstörungen

(führen zur vollständigen Unregelmäßigkeit des Herzschlages)

Respiratorische Arrhythmie

Die Frequenz des Sinusknotens schwankt mir jedem Atemzug. Beim Einatmen steigt die Frequenz ein wenig, beim Ausatmen sinkt sie. Diese atemabhängigen Schwankungen nennt man respiratorische Arrhythmie. Bei Säuglingen und Kindern ist dieses vollkommen harmlose Phänomen besonders ausgeprägt.

Vorhoftachykardie

Hier arbeitet der Sinusknoten nicht mehr. In den Wänden der Vorkammern entstehen elektrische Impulse einer Frequenz zwischen 180 – 250/min, die die Vorkammern und die Herzkammern zum Rasen bringen. Der Übergang zwischen Sinustachykardie, Vorhoftachykardie und Vorhofflattern ist fließend.

Vorhofflattern

Auch hier arbeitet der Sinusknoten nicht mehr richtig. Irgendwo in den Wänden der Vorkammern entstehen elektrische Impulse einer Frequenz von 250 – 350/min, die die Vorkammern zum Rasen bringen. Im av-Knoten werden diese schnellen Impulse nicht mehr weitergeleitet, sondern es kommt nur bei jedem 2., 3., 4. oder 5. Vorhofschlag (P-Welle) zu einer Erregung der Hauptkammern (QRS-Komplex). Man spricht dann von 2:1-, 3:1-, 4:1-, 5:1-Überleitung.

Vorhofflimmern

Auch beim Vorhofflimmern arbeitet der Sinusknoten nicht mehr. In den Wänden der Vorkammern haben sich viele „Nebenschrittmacher“ gebildet, die unabhängig voneinander arbeiten und mit rasender Frequenz elektrische Impulse bilden. Durch dieses anarchische Nebeneinander der zahlreichen Impulszentren arbeiten die Vorkammern nicht mehr regelmäßig, sondern völlig unregelmäßig. Die Überleitung der elektrischen Impulse von den Vor- auf die Hauptkammern erfolgt ebenfalls unregelmäßig (Zufallsprinzip), so daß kein festes Überleitungsverhältnis wie beim Vorhofflattern besteht. Je nachdem, ob die QRS-Komplexe langsam (< 60/min) oder schnell (>100/min) auftreten spricht man von Brady- oder Tachyarrhythmie.

Ventrikuläre Tachykardie

Folgen mehr als 3 ventrikuläre Extrasystolen unmittelbar aufeinander spricht man von ventrikulärer Tachykardie. Der Übergang zu Kammerflattern ist fließend. Man unterscheidet selbst-endende Tachykardien, die nach einigen Sekunden spontan enden und anhaltenden Tachykardien, die länger als 30 Sekunden andauern oder die ohne ärztliche Hilfe nicht aufhören. Man unterscheidet ebenfalls monomorphe (aus gleich geformten Extrasystolen bestehend) und polymorphe Tachykardien. Polymorphe Tachykardien gelten als gefährlich, da der Übergang in Kammerflimmern droht. Bei anhaltenden Tachykardien: Fließender Übergang in Kammerflattern.

Kammerflattern

Hier kommt es in der Muskulatur der Herzkammern zur Bildung schneller Impulse, die die Herzkammern rasen lassen. Der Sinusknoten arbeitet zwar mit normaler Frequenz weiter, die von ihm ausgesandten Impulse können die Herzkammern aber nicht erreichen, weil die Kammern im Takt der schnellen Kammerimpulse arbeiten.

Kammerflimmern

Keine zeitlich aufeinander abgestimmte Arbeitsweise der einzelnen Muskelzellen der Herzkammern mehr, jede Muskelfaser arbeitet anarchisch für sich. Weil die Koordination der Aktionen der einzelnen Muskelzellen fehlt und sich die Zuckungen der einzelnen Zellen gegenseitig aufheben können die Herzkammern nicht mehr pumpen und das Herz bleibt mechanisch stehen.

Extrasystolen

(= zusätzliche Herzschläge)

Supraventrikuläre Extrasystolen

Irgendwo in den Wänden der Vorkammern entstehen einzelne zusätzliche Impulse, die den Rhythmus der regelmäßigen Sinusknoten-Impulse für einen Schlag unterbrechen.

Ventrikuläre Extrasystolen

Irgendwo in den Wänden der Hauptkammern entstehen einzelne zusätzliche Impulse, die den Rhythmus der regelmäßigen Sinusknoten-Impulse für einen Schlag unterbrechen. Nach der ventrikulären Extrasystole folgt im Gegensatz zur supraventrikulären Extrasystole eine kurze Pause, bis der nächste normale Schlag des Sinusknotens das Herz wieder erregt. Ventrikuläre Extrasystolen können immer aus derselben Herzgegend (= monomorph) oder aus verschiedenen Stellen der Hauptkammern (= polymorph) entspringen.

Supraventrikuläre Salven

Mehr als 2 unmittelbar aufeinander folgende supraventrikuläre Extrasystolen. Man unterscheidet 2er- und 3er-Salven. Wenn mehr als 3 supraventrikuläre Extrasystolen aufeinander folgen spricht man nicht mehr von „Salve“, sondern von Vorhoftachykardie (oder: Supraventrikuläre Tachykardie).

Ventrikuläre Salven

2 und mehr unmittelbar aufeinander folgende ventrikuläre Extrasystolen. Ab 3 solcher Extrasystolen spricht man nicht mehr von „Salve“, sondern von ventrikulärer Tachykardie.

Erregungsleitungsstörungen

Schenkelblock

Unterbrechung der Leitfähigkeit der rechten (Rechtsschenkelblockes) oder der linken (Linksschenkelblock (Film links)) Erregungsleitungsbahn in den Herzkammern.

Der elektrische Impuls muß auf seinem weg vom av-Knoten zu den Herzmuskelzellen der Hauptkammern an der Stelle der unterbrochenen Leitung vorbei durch das Gewebe „sickern“ und somit auf Umwegen zum Herzmuskel gelangen. Diese Impulsleitung „auf Umwegen“ benötigt Zeit (>120 milliSekunden), woran der Schenkelblock im EKG zu erkennen ist.

WPW-Syndrom

Benannt nach den Entdeckern (Wolff, Parkinson, White). Entsteht durch ein Muskelfaserbündel, das die elektrischen Impulse nach Art eines Kurzschlusses am av-Knoten vorbei direkt zu den Muskelzellen der Herzkammern leitet (blaue Linie im Film links).

Weil die Verzögerungsfunktion des av-Knotens dadurch ausgeschaltet wird gelangt der elektrische Impuls extrem schnell aus den Vorkammern in die Hauptkammern.

Wenn die Kurzschlußbahn nicht direkt bei den Herzmuskelfasern, sondern unmittelbar hinter dem av-Knoten in das HIS-Bündel mündet spricht man vom LGL-Syndrom (benannt nach seinen Entdeckern Long, Ganong, Levine). Die elektrischen Vorgänge sind dieselben wie beim WPW-Syndrom.

av-Block

Grad 1

Verzögerung der Erregungsleitung durch den av-Knoten.

Grad 2

Behinderung der Erregungsleitung durch den av-Knoten. Entweder fällt nach jeder 2. Oder 3. Überleitung eine elektrische Übertragung aus (Typ Mobitz) oder es kommt zu einer Ermüdung der Erregungsübertragung, die von Schlag zu Schlag länger dauert und dann einmal völlig ausbleibt (Typ Wenckebach).

Grad 3

Völlige Unterbrechung der Erregungsleitung im av-Knoten. Das Herz (= die Herzkammern) schlagen nur weiter, wenn sich in der Muskulatur der Herzkammern zusätzliche Impulsbilder (= Ersatzzentrum) bilden. Diese Ersatzzentren arbeiten immer, manchmal extrem langsamer als der Sinusknoten.

Krankheitserscheinungen

Sinusbradykardie

Harmlos. Meistens ohne Beschwerden, manchmal Schwindel.

Sinustachykardie

Harmlos. Oft unangenehmes „Herzrasen“.

Respiratorische Arrhythmie

Harmlos, keine Beschwerden.

Vorhoftachykardie

Harmlos. Wird meistens als Herzjagen oder Herzklopfen empfunden.

Vorhofflattern

Vorhofflattern ist i.d.R. nicht gefährlich. Die einzige Gefahr droht, wenn der av-Knoten gut leitet und z.B. jeden 2. Schlag überleitet. In diesen Fällen kommt es zum Herzjagen, das zwar bei einem ansonsten gesunden Herzen nicht gefährlich, aber sehr unangenehm ist. Kranke Herzen (z.B. bei Muskelschwäche, Herzfehlern, koronarer Herzkrankheit) können durch dieses Herzjagen jedoch zusätzlich geschädigt werden.

Vorhofflimmern

Vorhofflimmern verursacht oft keine Beschwerden, meistens jedoch unangenehmes Herzstolpern und Herzklopfen. Nur selten Schwindel, ausnahmsweise Ohnmachtsanfälle.

Bei Vorhofflimmern droht die Gefahr von Embolien (siehe „Therapie“).

Ventrikuläre Tachykardie

Oft, vor allem bei Herzerkrankungen (Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit) lebensgefährlich, weil der Übergang in Kammerflattern und Kammerflimmern droht.

Oft Herzjagen, Schwindel, gelegentlich (bei längeren Tachykardien) das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden.

Kammerflattern

Lebensgefährliche Rhythmusstörung, weil jederzeit der Übergang in Kammerflimmern droht. Oft heftiger Schwindel, Ohnmachtsanfälle, Bewußtlosigkeit, Schweißausbruch oder das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden.

Kammerflimmern

Ohne sofortige Behandlung (siehe Therapie) tödlich: Ohnmacht mit plötzlicher Zusammenbruch (= plötzlicher Herztod).

Supraventrikuläre Extrasystolen

Harmlos. Selten als „Herzstolpern“ oder „Herzklopfen“ empfunden, meistens ohne Beschwerden.

Ventrikuläre Extrasystolen

Harmlos. Meistens als „Herzstolpern“ oder „Herzklopfen“ empfunden, selten ohne Beschwerden.

Supraventrikuläre Salven

Harmlos. Meistens ohne Beschwerden, gelegentlich als „Herzklopfen“ oder „Herzstolpern“ empfunden.

Ventrikuläre Salven

Meistens harmlos. Bei Menschen mit vorgeschädigtem Herzen aber potentiell lebensgefährlich.

Oft ohne Beschwerden, meistens aber unangenehmes Herzklopfen, Herzstolpern. Beim Übergang in ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflattern: Meistens Schwindel, Ohnmacht oder das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden.

Schenkelblock

Verursacht keinerlei Beschwerden. Deutet gelegentlich auf Krankheiten des Herzens (Herzmuskelentzündung, Herzschwäche, koronare Herzkrankheit) oder der Lungen hin, kann aber auch angeboren sein und mit oder ohne einen angeborenen Herzfehler auftreten.

WPW-Syndrom

Verursacht meistens keinerlei Beschwerden. Kann aber Ursache gefährlicher u.U. tödlicher anderer Herzrhythmusstörungen sein (z.B. Vorhofflattern mit extrem schneller av-Überleitung) und in diesen Fällen zu Herzrasen, Schwindel, Ohnmacht oder zum plötzlichen Herztod führen. Dies gilt sowohl für WPW- als auch für LGL-Syndrom.

av-Block

Grad 1

Verursacht keiner Beschwerden. Harmlos.

Grad 2

Verursacht oft Herzklopfen und Herzstolpern. Kann Vorstufe des av-Blockes Grad 3 sein und ist daher potentiell, vor allem bei älteren Menschen gefährlich.

Grad 3

Wenn ein Ersatzzentrum der Erregungsbildung existiert: Schwindel, Ohnmacht, Gefühl der nahenden Ohnmacht, selten Herzschwäche.

Wenn kein Ersatzzentrum existiert: Herzstillstand, Ohnmacht, Tod.

Der av-Block 3. Grades (= totaler av-Block) ist, außer er ist angeboren (was selten ist) lebensgefährlich.

Untersuchungsmethoden

...

Ende der Leseprobe


  • Die verschiedenen Untersuchungsmethoden
  • Aussehen der einzelnen Herzrhythmusstörungen im EKG
  • Krankheiten mit ähnlichen Erscheinungen
  • Komplikationen
  • Notfälle
  • Vorbeugende Maßnahmen
  • Faktoren, die Risiko erhöhen, im Laufe des Lebens zu erkranken
  • Verhaltensweisen, die die Heilung fördern
  • Therapie
  • Wann muß der Arzt kontaktiert werden?